Textile chemistry

2004-01-16

Elektrochemischer Färbeprozess von DyStar: Erste Pilotanlage zur Indigofärbung auf Kreuzspulen

Der Textilveredler Orta Anadolu in Kayseri, Türkei, wird im nächsten Jahr eine erste Pilotanlage für das elektrochemische Färben von Indigo auf Kreuzspulen in Betrieb nehmen...
ELEKTROCHEMISCHER FÄRBEPROZESS VON DYSTAR: ERSTE PILOTANLAGE ZUR INDIGOFÄRBUNG AUF KREUZSPULEN

Der Textilveredler Orta Anadolu in Kayseri, Türkei, wird im nächsten Jahr eine erste Pilotanlage für das elektrochemische Färben von Indigo auf Kreuzspulen in Betrieb nehmen. Hierzu hat Orta Anadolu im Dezember 2003 einen Kooperationsvertrag mit den Entwicklern der Technologie, DyStar Textilfarben GmbH & Co. Deutschland KG, dem Institut für Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck und dem Maschinenbauer Thies GmbH & Co. KG, Coesfeld, Deutschland, unterschrieben. Das Patent am neuen Färbeverfahren hält DyStar.

Bisher färbte Orta Anadolu Indigo kontinuierlich auf herkömmlichen Garnfärbeanlagen. Die so produzierten Garne zeigen eine charakteristische und für klassische Denim-Artikel gewünschte Ringfärbung. Mit Indigo gefärbte feine Garne oder Garne mit vollständiger Durchfärbung sind jedoch auf diesen Färbeanlagen nicht herstellbar. Für Orta Anadolu bedeutet daher das elektrochemische Färben mit Indigo auf Kreuzspulen den Zugang zu neuen Artikelsegmenten: beispielsweise Hemdenstoffe oder waschbestän-digere Jeans in unterschiedlichen Garnfeinheiten mit vollständiger Indigo-Durchfärbung.

Das konventionelle Färben mit Indigo auf Kreuzspulen ist zwar bekannt, wird jedoch in der Praxis bisher kaum eingesetzt, weil in der Regel sehr unegale Färbungen und andere Qualitätsprobleme auftreten. Darüber hinaus zieht ein erheblicher Teil des Indigos nicht auf die Faser auf und die verwendeten, nicht regenerierbaren Reduktionsmittel führen zu einer Belastung des Abwassers.

Beim elektrochemischen Kreuzspulfärben hingegen erzielt man durch die bereits vorreduzierte DyStar Indigo Küpe 40% Lösung egale Färbungen. Das Reduktionsmittel Hydrosulfit wird durch Elektronen aus elektrischem Strom ersetzt, die mittels eines regenerierbaren Mediators auf den Farbstoff übertragen werden. Die Färbebäder können wiederverwendet werden. Dadurch sinkt der Verbrauch an Prozesschemikalien und die Belastung des Abwassers wird minimiert.
DyStar und Thies stellten die neue Technologie auf der ITMA in Birmingham erstmals vor und erwarten eine große Nachfrage für diese umweltfreundliche Innovation.


Elektrochemisches Färben
Das von DyStar patentierte elektrochemische Färben bringt Färbereien zahlreiche technische, ökologische und ökonomische Vorteile: kürzere und verlässlichere Färbeprozesse, bessere Reproduzierbarkeit, geringere Abwasserkosten sowie eine höhere Artikelqualität. Die Technologie wurde gemeinsam mit dem Institut für Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck in Dornbirn, Österreich, und dem Maschinenbauer Thies aus Coesfeld, Deutschland, entwickelt. Sie eignet sich für Färbungen mit Indanthren-Küpenfarbstoffen, Indigo und Cassulfon-Schwefelfarbstoffen. Während bei herkömmlichen Färbeprozessen nicht regenerierbare Reduktionsmittel benötigt werden, ermöglicht es das neue elektrochemische Verfahren, die Reduktion mittels Strom über ein regenerierbares Fe2+/Fe3+-Redoxsystem (Mediator) durchzuführen.
Über die Messung des Redoxpotenzials der Färbeflotte kann sowohl der Färbeprozess gesteuert als auch der traditionell notwendige Überschuss an Reduktionsmittel minimiert werden.

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Kontakt:
Karl-Heinz Michel
Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 (0)69/2109-2734
E-Mail: Michel.KarlHeinz@DyStar.com
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